
Installation view Kunst Raum Riehen
C-Print, Plaster, Plywood
38 x 25 x 5 cm
2015
„...go to Rome and try to break old Roman concrete with
an axe; you will only dent the steel.“
– Auguste Perret
Mit der Erfindung des Römischen Zementes (Opus caementitium) und seinen aussergewöhnlichen bauphysikalischen Eigenschaften, gelangen Baumeistern der Antike Ingenieurleistungen wie z.B. die Kuppel des Pantheons, das Fundament des Colosseums oder zahlreiche heute noch bestehende Aquädukte und Brücken, welche den Weg in die Zukunft des Städtebaues ebneten. Die ursprüngliche, von den alten Römern zur Perfektion gebrachte Rezeptur des Zementes hat ihn heute noch erhalten und funktional gemacht. Zweitausend Jahre nach dessen Verbauen hält es den Zugkräften, der Korrosion und Belastungen stand.
Der vom Menschen gemachte Stein wurde bereits im alten Mesopotamien entwickelt (Die ersten archäologischen Funde von Zement in Form von Bodenterrassierungen sind bei Göbeklitepe, im Gebiet der heutigen Türkei, zu finden). Er wurde von der Römern zu Höchstleistungen getrieben und nach dem Untergang des Römischen Reiches ging die Rezeptur der Zementherstellung lange verloren. Sie wurde erst mit der industriellen Revolution wiederentdeckt. Die seither inflationäre Verwendung dieses Baustoffes bildet das Fundament der Zivilisation und das Gesicht jeder Stadt.
Denken wir uns eine Welt ohne Beton – wir hätten die bauliche Umgebung des 19. Jahrhunderts vor uns. Beton ist ein politisch aufgeladenes Material und ein Symbol der Macht; es wird dazu verwendet um kilometerlange Mauern oder Bunker zu bauen, ist aber auch zeitgleich Synonym für Zukunftstechnologie und Fortschritt.
Was bedeutet die Vorherrschaft des Baustoffs Beton für den Erdball, für sein Klima, seine Oberfläche und für seine Bewohner? Und wie beeinflusst diese stetige Entwicklung den menschlichen Blick und sein Denken?